Die Hypolz-Mühle liegt versteckt im tiefsten Waldviertel. Wenn man von Zwettl kommend vor Groß Gerungs Richtung Mühlbach abzweigt, kann man nach ca. 500 m über eine alte Steinbrücke den Ort Hypolz erreichen. Ein verwachsener Privatweg führt gleich neben dem Bach zu der alten Mühle.
Weit über 600 Jahre lang wurde an dieser Stelle Korn zu Mehl vermahlen. 1382 war ihre erste urkundliche Erwähnung: Die „ehrbaren Leuth“ Andreas und dessen Sohn Gebhard, denen die Mühle damals gehörte, stifteten der Pfarre Gerungs Geld- und Naturaldienste. Den Zweidrittelzehent hatte zu dieser Zeit Jörg Grefel inne, der etliche weitere Lehen der Umgebung sowie auf den Markt Gerungs innehatte.
Im Wohnhaus und Mühle sind noch viele alte Details erhalten. So etwa ein schießschartenartiges Fenster, ein Deckenbalken mit der Jahreszahl 1656, barocke Türbeschläge oder ein Backofen für 25 Laib Brot.
Die Einrichtung der Mühle ist noch vollständig erhalten und entspricht dem Stand der Technik aus der ersten Hälfte des 20. Jhdt.
Betrieben wurde die Mühle und auch die daneben befindliche Säge und die Walkerei ursprünglich durch oberschlächtige Wasserräder. Die alte Wehranlage und der Mühlbach, der noch teilweise als Blocksteingerinne ausgeführt ist, ist noch erhalten. 1941 wurde ein Wasserrad gegen eine Francisturbine ausgetauscht, die noch immer den Strom für die Mühle und das Wohnhaus liefert.